Die Selbstbeobachtung spiegelt die Regulierung des Ausdrucksverhaltens, der Selbstdarstellung und der nonverbalen Affektdarstellung von Individuen in sozialen Situationen wider. Mit einer Grundlage in Selbsttheorien trieb Mark Snyder das Studium der Selbstüberwachung voran, um das Verständnis von dispositionellen (d.h. stabilen) versus situativen Einflüssen auf das Verhalten zu verbessern.
Selbstüberwachende Orientierungen

Im Kern ist das Konstrukt der Selbstkontrolle eingebettet in die Überzeugung, dass das Verhalten von Menschen von internen (z.B. Dispositionen, Einstellungen) und externen (z.B. Charakteristika der Situation) Hinweisen in der Umwelt geleitet wird. Basierend auf den Ergebnissen der überarbeiteten 18-Punkte-Selbstüberwachungsskala von Synder und Steve Gangestad werden Personen mit größerer und geringerer Neigung zur Selbstüberwachung auf der Grundlage eines dichotomen (wahr oder falsch) Formats klassifiziert. Personen mit einer höheren Selbstbeobachtung reagieren auf situative Kontexte und lassen sich bereitwillig auf Selbstpräsentationsstrategien ein, um einer bestimmten Situation oder Rolle gerecht zu werden. Daher sind diese Personen wahrscheinlich anpassungsfähig in sozialen Situationen und in der Lage, ihr Verhalten an situative und zwischenmenschliche Anforderungen anzupassen. Im Gegensatz dazu verhalten sich Personen mit einer geringeren Tendenz zur Selbstüberwachung eher in einer Weise, die mit dem übereinstimmt, „wer sie sind“, anstatt sich von situativen Hinweisen beeinflussen zu lassen. Bei diesen Individuen ist der Ausdruck des Verhaltens eng mit ihren inneren Einstellungen, Emotionen und Dispositionen verbunden.
Konsequenzen der Selbstkontrolle
Die Selbstüberwachung wurde mit einer Vielzahl von Verhaltensbereichen in Verbindung gebracht, die das Auftauchen von Führungskräften, den Status und die Wahrnehmung sozialer Hinweise umfassen (aber nicht darauf beschränkt sind). In Übungskontexten wurde die Forschung, die den Einfluss der Selbstkontrolle beschreibt, im Allgemeinen von drei Thesen geleitet, von denen jede als nächstes betrachtet wird.
Vorschlag 1. Selbstbeobachtungsorientierung hat Implikationen für Selbstpräsentationsprozesse
In dem Versuch, Prozesse der Selbstdarstellung und die Bedingungen, die sozio-evaluative Bedrohung hervorrufen, zu entschlüsseln, manipulieren Sportpsychologen häufig die physische Umgebung (z. B. szenariobasierte Forschung; Tragen freizügiger Kleidung). Eine kürzlich durchgeführte Studie von Steve Bray und Kollegen ergab, dass Personen mit einer stärkeren Neigung zur Selbstüberwachung unabhängig von der Manipulation über eine größere Wirksamkeit in ihrer Fähigkeit berichteten, sich auf eine Weise zu präsentieren, die mit einem „Trainierenden“ übereinstimmt (z. B. fit, stark), im Vergleich zu Personen mit geringerer Selbstüberwachung. Wenn die körperliche Angst als Reaktion auf verschiedene Trainingsszenarien bewertet wurde, wurde nur eine geringe Variation für höhere Selbstmonitore festgestellt. Umgekehrt berichteten Personen mit einer geringeren Tendenz zur Selbstüberwachung eher über größere körperliche Ängste in Gegenwart spezifischer Umweltbedrohungen (z. B. Bewegung in einer gemischten im Gegensatz zu gleichgeschlechtlichen Umgebungen). Diese Befunde stützen die Vermutung einer Selbstkontrolle. Das heißt, Individuen, die eher dazu neigen, sich an die Anforderungen sozialer Situationen anzupassen, entwickeln eine größere Wirksamkeit in ihrer Fähigkeit, sich an Umweltreize anzupassen, und zeigen weniger affektive Reaktivität (d. h. weniger Variabilität) in unbekannten sozialen Situationen.
Vorschlag 2. Personen mit einer geringeren Neigung zur Selbstüberwachung zeigen eine größere Konsistenz zwischen Einstellung und Verhalten
Einstellungen spiegeln die Tendenz wider, ein Objekt, eine Person oder eine Situation als günstig oder ungünstig zu bewerten. Verhaltensreaktionen, entweder durch Absichten oder Overt-Handlungen, werden oft als Ausdruck der eigenen Einstellung angesehen. Zum Beispiel sollte eine Person, die eine positive Einstellung zu körperlicher Aktivität (PA) hat, größere Absichten für aktives und/oder verhaltensbezogenes Engagement melden. Die Art der Beziehung zwischen Einstellung und Verhalten kann jedoch komplexer sein als ursprünglich angenommen, da individuelle Differenzvariablen oder situative Faktoren die Beziehung abschwächen können. Selbstüberwachung ist eine personalbezogene Variable, die postuliert wird, um die Beziehung zwischen Einstellung und Verhalten zu moderieren. Genauer gesagt sollten Personen, die sich weniger wahrscheinlich selbst überwachen, eine größere Einstellungs- und Verhaltenskonsistenz aufweisen, da sie weniger wahrscheinlich auf situative Hinweise reagieren. Der einzigartige Einfluss des Selbstmonitorings auf die Beziehung zwischen Einstellung und Übungsabsicht wurde bei Universitätsstudenten unterstützt. Das Ausmaß, in dem Individuen in der Selbstüberwachung, die beabsichtigten, Sport zu treiben, niedriger waren, stimmte mit ihrer positiven und ihrer negativen Einstellung gegenüber der Aktivität überein. Umgekehrt zeigten höhere Selbstbeobachter keinen Zusammenhang zwischen Einstellungen und der Absicht, Sport zu treiben.
These 3: Die Neigung zur Selbstüberwachung ist mit der Einstellung zum Messaging verbunden
Spezialisten für Gesundheitsförderung haben sich oft auf den Einsatz von Messaging-Strategien verlassen, um die Vorteile von PA zu kommunizieren. Zwei gängige Formen der Kommunikation sind gesundheitsbasiert (z. B. kardiovaskuläre Gesundheit) oder aussehensbasiert (d. h. Konzentration auf Ergebnisse, die mit Attraktivität verbunden sind). Die Forschung zum Verbraucherverhalten hat ergeben, dass diejenigen, die sich selbst stärker überwachen, eher von auf dem Aussehen basierenden Botschaften überzeugt sind, da der Einzelne den Wunsch hat, ein bestimmtes Bild zu schaffen. Umgekehrt werden Botschaften, die sich auf stabilere Dispositionen (z. B. persönliche Werte) konzentrieren, von denjenigen mit geringerer Selbstkontrolle positiver bewertet. Dieser Befund wurde in einem Trainingskontext unter Universitätsstudenten unterstützt und bei schwangeren Frauen widerlegt, so dass es keine Unterschiede zwischen gesundheits- und aussehensbasierten Botschaften gab.
Schlussfolgerung
Selbstüberwachung ist ein umfassend untersuchtes Konstrukt, um ein Verständnis für soziales Verhalten zu entwickeln. Die Einführung in Übungskontexten hat sich langsamer herausgebildet. Vorläufige Ergebnisse zeigen, dass die Rolle des Selbstmonitorings für das Verständnis von Selbstpräsentations- und Einstellungsvariationen in Übungskontexten nützlich ist.
Referenzen:
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- Bray, S. R., Bassett, R. L., & Amirthavasar, G. (2011). Self-monitoring and women’s self-presentational reactions to variations in sex of the exercise class instructor and co-exercisers. Journal of Applied Biobehavioral Research, 16, 1–15.
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